Das Runde muss ins Eckige

Als private Verabredung hatte es angefangen: während der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen hatten sich ein paar Rödelheimerinnen gemeinsam beim Public Viewing im Schusterstübchen das Finale angesehen. Megan Rapinoe (USA) beeindruckte nicht nur durch ihr spielerisches Können, sondern auch wegen ihrer klaren politischen Haltung. Letzteres kennt man vom Fußball der Herren eher nicht. 

Fußball ist der prominenteste Passiv-Sport in Deutschland. Allerdings nur, wenn die Spieler auf dem Rasen männlich sind und die Sportreporter am besten auch. Der Frauenfußball dagegen findet hierzulande nur wenig Beachtung, und wenn tatsächlich einmal eine Frau ein Fußballspiel der Männer kommentiert, kann sie sich auf einen chauvinistischen Shitstorm gefasst machen. Warum sind die Unterschiede ausgerechnet bei diesem Sport so gewaltig, warum ist das Thema so emotional aufgeladen?

Aus dieser Diskussion entstand die Idee, auch einmal ein Spiel des 1. FFC Frankfurt live zu besuchen, immerhin spielt die Mannschaft ja sogar direkt in Rödelheim. Am 15. September war es dann soweit. Sechs Rödelheimerinnen, die sich über W.i.R. kennen, machten sich an einem schönen, sonnigen Sonntagnachmittag auf den Weg ins Stadion am Brentanobad. Das Spiel gegen FF USV Jena startete etwas träge, nahm aber vor allem in der zweiten Halbzeit Fahrt auf und wurde schließlich von den Frankfurter Frauen 4:2 gewonnen.

Abgesehen vom Spielverlauf selbst fiel auf, wie friedlich und freundlich die Atmosphäre im Stadion ist. Klare Zeichen für Toleranz und gegen Rassismus machten deutlich, dass Fair Play hier keine leere Floskel ist.

Das nächste Heimspiel, gegen VfL Wolfsburg, findet am 20. Oktober 2019 um 14 Uhr statt. W.i.R. sind wieder dabei und freuen uns, wenn sich noch Sportsfreunde anschließen!